Architektur, Bauforschung, Denkmalpflege 

Kaiserstraße



Denkmalgerechte Instandsetzung eines Stadthauses


Projektbeteiligte: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Tragwerksplanung Karl-Heinz-Gebhard, Taufkirchen
Restaurator Wolfang Lauber, Bad Endorf
Vermessungsbüro Stiegler Unterhaching, Dipl.-Geol. F. Ohin, Achenmühle

2019-2022

Das Einzeldenkmal Kaiserstrasse 4 befindet sich im Ensemble Äußerer Markt, einer historischen Stadterweiterung von Rosenheim im typischen Inn-Salzach-Stil.

Das Gebäude Kaiserstrasse 4 hat sich mit zahlreichen Details und Nutzungsspuren über die Jahrhunderte als Bäckerei und Wohnhaus erhalten. Gerade die Dachkonstruktion (dendro. dat. 1640/1641) mit den deutlich ablesbaren Umbauspuren und Belegen der früheren Ausformung eines Vordaches machen das Baudenkmal zu einem wichtigen Teil der Geschichte Rosenheims.

Einiges deutet darauf hin, dass das Stadthaus einst ein auskragendes Vordach hatte und dies mit Rückversetzen der Pfetten und Aufmauern der Vorschussmauer in das typische Inn-Salzsach-Haus verwandelt wurde. Mit Aufstockung um ein Geschoss (nach 1717) unter Wiederverwendung des Dachstuhles in Sekundärlage könnte die Umwandlung vom Satteldach mit Vordach zum Pfettendach mit Vorschussmauer vollzogen worden sein.

So ist dies ein Hinweis dafür, dass der äußere Markt oder zumindest Teile davon um 1640/41 nicht bzw. noch nicht gänzlich im Inn-Salzach-Stil ausgeprägt war. Zumindest Kaiserstrasse 4 gibt Anlass zu vermuten, dass der Straßenzug der Kaiserstrasse (ehemals Wiesengasse) wohl weniger als flächige Flucht ausgebildet war, sondern vielmehr durch 2 bis 3-geschossige Gebäude mit auskragenden Satteldächern rhythmisiert war, ähnlich wie man es aus anderen Städten der Region wie z.B. Bad Tölz oder Traunstein kennt.



 
               








Das Gebäude soll eine behutsame Instandsetzung erfahren, bei der aus dem historischen Bestand heraus eine moderate bauliche Erweiterung im DG entwickelt wurde.

Ziel ist eine langfristig hochwertige Nutzung mit Büroflächen im 1.OG und attraktivem Wohnen im 2. Obergeschoss und Dachgeschoss. Zwei Wohneinheiten werden sich als Maisonettwohnungen über zwei Geschosse ziehen und unter Einbeziehung des historischen und hauskundlich besonders wertvollen Dachstuhles eine Erweiterung in Form eines Laternengeschosses mit Studioräumen und angeschlossener Dachterrasse mit hoher Privatsphäre erfahren.

Bei der Gesamtmaßnahme steht die weitgehende Erhaltung der raumverbundenen Ausstattung, wie Fenster, Türen und Dielen und der Oberflächen wie Stuck und Putze im Vordergrund. Die überkommenen Grundrisssituationen bleiben dabei weitestgehend erhalten, nur durch wenige wohl überlegte Eingriffe wird die historische Situation den neuen Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten angepasst.








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